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Weiterqualifizierung als Innovationsmanager*in – und dann? Zwei ehemalige Teilnehmer erzählen von ihren Lernerfahrungen

Wie nachhaltig sind eigentlich die Lerninhalte vom Zertifikatskurs „Weiterqualifizierung als Innovationsmanager*in“? Wie setzen Teilnehmende das Gelernte in der Praxis um? Das wollte unsere Geschäftsführerin Alexandra Rudl im Gespräch mit zwei ehemaligen Teilnehmern wissen. Sie ist gemeinsam mit Prof. Andreas Helferich von der International School of Management Lehrgangsleiterin des Kurses, der im kommenden Januar in die vierte Runde geht.

Jannis Breuninger, Innovations- und Projektmanager bei Sporlastic und Konstantin Herbert, Innovationsmanager bei IDS Imaging haben den Zertifikatskurs von Januar bis April 2024 absolviert und ihr Einblicke gegeben. In der Projektarbeit haben sie in einem Team in unterschiedlichen Rollen zusammengearbeitet: Konstantin Herbert als Teil des Innovationsteams, das eine neue Idee entwickelt und Jannis Breuninger in der Rolle als Coach, der das Innovationsteam anleitet. 

 

Alexandra Rudl: Schauen wir zunächst auf den Anfang zurück – was war euer Anlass an dem Zertifikatskurs teilzunehmen?

 

Konstantin Herbert: Ich bin seit 2023 bei IDS Imaging als Innovationsmanager angestellt und da war der nächste logische Schritt zu lernen, welche Innovationsmethoden und Tools es gibt, die ich nicht kenne, welche neuen Innovationsformate ich noch kennenlernen kann und wie  ich all dies im Unternehmen im Alltag implementieren kann.
 

Jannis Breuninger: Da kann ich mich nur anschließen. Mir ging es darum, mein bestehendes Wissen zu vertiefen und zu erweitern. Auch wenn ich aus der Produktentwicklung kam, so gab es noch viele Tools, die ich noch nicht kannte und genau das hat mich interessiert.

 

Alexandra Rudl: Sind eure Erwartungen erfüllt worden?

 

Jannis Breuninger: Ich habe definitiv viel aus dem Kurs mitgenommen. Sowohl was das Toolset angeht als auch Wissen und Informationen, die man quasi beiläufig mitnimmt. Vieles davon habe ich schon angewandt und plane ich noch in der Zukunft anzuwenden. Da der Kurs so praxisnah war, konnte ich viel für meinen Alltag mitnehmen.

 

Konstantin Herbert: Ja, und was ich noch ergänzen möchte, ist, dass ich den Austausch mit den anderen Teilnehmenden als sehr wertvoll empfunden habe. Sowohl in unserer Projektgruppe als auch in den von euch geplanten Treffen, die immer so strukturiert waren, dass sowohl Wissen vermittelt wurde und gleichzeitig auch der Austausch dazu möglich war.

 

Alexandra Rudl: Erzählt bitte unseren Leser*innen, an welchem Thema ihr im Rahmen der Projektarbeit im Team gearbeitet habt.
 

Jannis Breuninger: Wir haben an einem virtuellen Innovationsbegleiter gearbeitet, der Nutzende auf allen Ebenen der Innovation begleitet - unabhängig davon, ob die Person  Neuling oder Erfahren ist.
 

Konstantin Herbert: Der Weg dorthin war spannend, weil wir eben nicht die erste Idee direkt umgesetzt haben. Wir haben zunächst viel Zeit in das Problemverständnis investiert. In der Ideenphase hatten wir eine Lieblingsidee, die wir dann aber nochmal überarbeitet haben. Hier hat uns das sogenannte „Kill your Darling“ Vorgehen geholfen uns auf eine bessere Idee zu konzentrieren.

 

Jannis Breuninger: Und ganz so weit ist unsere Lösung dann gar nicht vom „Darling“ entfernt gewesen, aber wir haben nochmal radikaler neu gedacht: weg von einer klassischen Software Lösung hin zu einem KI unterstützten Assistent.

 

Alexandra Rudl: Jannis, du hattest die Rolle als Coach des Innovationsteams im Rahmen der Projektarbeit inne. Für zukünftige Teilnehmende  kannst du beschreiben wie sehr du in deiner Rolle als Coach gefragt warst und wie viel Vorwissen es dafür braucht?

 

Jannis Breuninger: Ich glaube, es kommt ganz aufs Team an. Am Anfang haben schon alle im Team irgendwie erwartet, dass ich das Zepter in die Hand nehme, und während unserer ersten Teammeetings war ich als Moderator gefragt, weswegen ich mir im Vorfeld überlegt habe, was ich mit der Gruppe mache. Dann wurde die Zusammenarbeit aber immer mehr zum Selbstläufer und alle haben etwas für das nächste Treffen vorbereitet. So sind wir immer mehr ins Machen gekommen. Das hat dann auch wirklich Spaß gemacht, weil einfach alle mitgezogen, Ideen eingebracht und Vollgas gegeben haben.

 

Wenn ich nun zurückblicke, dann war mein Wissensstand gar nicht so viel größer als das der anderen Teammitglieder. Meine Motivation war einfach, mich vor allem in dieser Coach Rolle weiterzuentwickeln und so quasi ein Doppel-Learning zu erreichen: Methoden und Tools erlernen sowie die Weiterentwicklung beim Managen von Entwicklungsteams.

 

Konstantin Herbert: Gerade am Anfang war es für uns als Team wichtig einen „Captain“ zu haben, der die Treffen strukturiert, Planung reinbringt und auch inhaltlich das ein oder andere Thema vorgibt. Für mich hat der Lernpfad „Basic“ gut gepasst, da wir auf der Lernplattform immer auf alle Lerninhalte zugreifen konnten. Somit haben wir alle selbst entschieden, wie viel Zeit wir in den Kurs und in das Projekt stecken.
 

Alexandra Rudl: Ihr habt mir schon verraten, dass ihr euch in eurem Projektarbeitsteam weiterhin trefft. Was hat es damit auf sich?
 

Jannis Breuninger: Ja wir treffen uns weiterhin alle drei Monate zu viert. Alle erzählen, wie es ihnen beruflich in der letzten Zeit ergangen ist, was aus dem Kurs Anwendung findet, und wir tauschen uns zu interessanten Innovations-Events aus. So bekommen wir den Spirit eines Innovationsnetzwerks so richtig zu spüren.

 


Konstantin Herbert: Dieser Austausch ist vor allem durch den unternehmensübergreifenden Charakter interessant. Denn abhängig von Unternehmensgröße und Innovationsressourcen werden die verschiedenen Innovationsmethoden ganz unterschiedlich eingesetzt. Gerade diese Unterschiede finde ich besonders spannend.

 

Alexandra Rudl: Könnt ihr bitte zum Abschluss noch erzählen, was ihr aus dem Kurs ganz konkret in eurem Berufsalltag anwendet?

 

Konstantin Herbert: Das Offensichtlichste bei mir sind die Moderationsskills. Im Unternehmen hat sich das schon rumgesprochen und wir [Anmerkung: Konstantin Herbert sowie seine Kollegin, die ebenfalls an dem Kurs teilgenommen hat] werden sehr oft angefragt, wenn es um die Planung, Gestaltung, Umsetzung und Moderation von Workshops geht.


Dazu kommen die methodischen Ansätze wie Design Thinking und Effectuation. Die Haltung daraus versuche ich in meinen Berufsalltag einzubinden – vor allem dann, wenn ich neue Projekte habe. Dann greife ich beispielsweise den Ansatz der „Schnellboote“ auf, sprich wir planen bei einem Innovationsprojekte nicht alles exakt durch, sondern wir legen einfach mal los.

 

Jannis Breuninger: ich würde noch ergänzen, dass ich vor allem aus der unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit im Kurs sehr viel mitgenommen habe.

 

Wir sind es gewohnt in physischen Produkten zu denken. Mittlerweile sehe ich Innovation anders: das kann von einem Produkt über einen Service bis hin zu einem internen Prozess alles sein. Sprich in Summe ist mein Verständnis für Innovation gewachsen.

 

Und klar, ich wende auch die Haltung aus der Design Thinking Methode an, also erst mal den Fokus auf das Problem richten, das ich lösen möchte, statt direkt in die Lösungsentwicklung zu gehen. Das nehme ich einerseits für mich selbst mit, andererseits versuche ich auch, dies in unsere Entwicklungsteams zu tragen.

 

Alexandra Rudl: vielen Dank für eure Einblicke. Möchtet ihr abschließend noch was zu dem Kurs sagen?

 

Konstantin Herbert: Es lohnt sich!

 

Jannis Breuninger: Ja, der Kurs lohnt sich auf jeden Fall. Wir hatten auch viel Spaß. Gleichzeitig war es auch durchaus anstrengend und eine intensive Zeit.